13. September 2024
Volkswagen AG
Ministerpräsident Stephan Weil im Gespräch mit der IG Metall Fraktion
Am Mittwoch morgen hat Ministerpräsident Stephan Weil eine gute Stunde mit der IG Metall Frakton über die einseitige Aufkündigung der Beschäftigungssicherung und einiger Tarifverträge durch den Konzernvorstand diskutiert.

Ministerpräsident Stephan Weil im Gespräch mit der IG Metall Fraktion

 

Emden, 11. Sept. 2024

Am Mittwoch morgen hat Ministerpräsident Stephan Weil eine gute Stunde mit der IG Metall Frakton über die einseitige Aufkündigung der Beschäftigungssicherung und einiger Tarifverträge durch den Konzernvorstand diskutiert.

Der Ministerpräsident machte deutlich, dass er angesichts der Aufkündigung der Beschäftigungssicherung die Sorgen und Ängste der Beschäftigten gut verstehe und alles dafür tun werde, damit die Beteiligten rasch zusammenkommen, um eine Lösung zu finden.

Der Ministerpräsident stellte klar, dass es ein Erfolgsrezept von Volkswagen seit Jahrzehnten sei, dass Anteilseigner, Vorstand, Arbeitnehmer und IG Metall in Krisenzeiten immer gemeinsame Lösungen errungen haben.

Er wies auf die Standortvorteile in Emden hin mit dem Hafen, den tollen Elektromodellen und dem hohen Anteil an erneuerbaren Energien in Norddeutschland.

Die IG Metall Fraktion machte deutlich dass sie nun einen starken Ministerpräsidenten an ihrer Seite brauchen, weil dem Management nichts anderes einfällt, als die 30 Jahre fortbestehende Beschäftigungssicherung und sechs Tarifverträge aufzukündigen.

Torsten Hasenpusch, Vertrauenskörperleiter VW Emden: „Beim Vorstand vermisse ich eine klare Zielrichtung. Einfach Tarifverträge zu kündigen und einen öffentlichen Streit zu provozieren ist völlig unprofessionell. Die Drohungen lösen Ängste bei den Kolleginnen und Kollegen aus und sind kein guter Start für Verhandlungen. Wir brauchen Sicherheit für die Beschäftigten und keine kopflosen Aktionen. In der Situation ist es gut, das Land Niedersachsen hinter den Standorten und den Beschäftigten zu wissen.“

 

Die Vorsitzende der Jugend- und Ausbildungsvertretung Imke Diekena kritisierte, dass die Aufkündigung des Ausbildungs-Tarifvertrages völlig unsinnig ist: „Das Management will fünf Mrd. Euro extra einsparen und fängt bei den Auszubildenden als jüngste und eigentliche Zukunftsträger an. Das ist feige und spart keinen einzigen Euro. Volkswagen hat als größter Arbeitgeber in Europa auch eine gesellschaftliche Verantwortung, junge Menschen auszubilden. Eine Reduzierung der Ausbildungszahlen ist das völlig falsche Signal.“

IG Metall Betriebsrätin Anja Schmidchen-Wilhaus ergänzte: „Der Vorstand soll endlich eingestehen, dass er Fehler gemacht hat und diese nicht auf dem Rücken der Beschäftigten austragen.“

Herbert de Vries, stellvertretender BR-Vorsitzender: „Wir haben Stephan Weil mit auf dem Weg gegeben, dass sichere und gut bezahlte Arbeitsplätze im Einklang mit der Wirtschaftlichkeit stehen müssen. Die Belegschaft hat eine hohe Flexibilität bewiesen und den Standort Emden in Rekordzeit auf die Elektromobilität erfolgreich vorbereitet.“

Franka Helmerichs, Geschäftsführerin IG Metall Emden: „Der Vorstand spielt leichtfertig mit Arbeitsplätzen, wirft jahrzehntelang wirksame Tarifverträge auf den Scheiterhaufen und greift mit der Drohkulisse von Massenentlassungen in die billigste Management-Schublade. Im Austausch mit dem Ministerpräsidenten haben wir den Gleichklang von Beschäftigungssicherung und Wirtschaftlichkeit als Grundsatz für anstehende Gespräche mit dem Vorstand in den Fokus gestellt. Für die IG Metall ist klar: Alle Standorte müssen bleiben! Es braucht eine neue Beschäftigungssicherung!


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