Volkswagen Tarifrunde 2022

Tarifabschluss erzielt

Starkes Tarifergebnis in schwierigen Zeiten!

Ein gutes Tarifergebnis mit Einmalzahlungen, tabellenwirksamen Entgelterhöhungen und Verlängerung der Altersteilzeitregelung.

In der Nacht zu Mittwoch, hat die IG Metall einen neuen Haustarifvertrag bei Volkswagen mit einer Laufzeit bis zum 30.11.2024 verhandelt. Er gilt für die sechs westdeutschen Werke der Volkswagen AG in Braunschweig, Emden, Hannover, Kassel, Salzgitter und Wolfsburg sowie bei den Töchtern Financial Services, Immobilien und der dx.one GmbH. Die Ergebnisse aus dem Haustarif gelten als wichtige Referenz für die Tarifrunden bei weiteren Tochtergesellschaften.

Betriebsratsvorsitzender Manfred Wulff: „In schwierigen Zeiten ist uns ein gutes Tarifergebnis gelungen. Die Kolleginnen und Kollegen brauchen und erhalten angesichts der massiv gestiegenen Preise einmalig im Februar 2.000 Euro netto und damit spürbar mehr Geld. Ab Juni 2023 werden die Monatsentgelte tabellenwirksam um 5,2 Prozent erhöht und im Mai 2024 nochmal um weitere 3,3 Prozent. Außerdem haben wir die Fortführung der Altersteilzeit-Regelung für weitere fünf Jahre erfolgreich  geregelt. Gegenüber dem Tarifabschluss in der Fläche haben wir somit etwas draufgelegt, auch für die jungen Menschen bei Volkswagen.“

Herbert de Vries, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender: „Ich bin froh, dass wir den schlechten Vorschlag des Unternehmens zur Altersteilzeit vom Tisch bekommen haben. Stattdessen läuft die Möglichkeit, neue Jahrgänge für die ATZ zu öffnen, weiter zu den gewohnten Konditionen. Und zwar für fünf Jahre bis Ende 2027. Wie bisher müssen die jeweiligen Jahrgänge nach und nach freigegeben werden. Für den Jahrgang 1966 soll das im Frühjahr 2023 geschehen.

Auch bei den freien Zusatztagen haben wir was erreicht. Alle können nun bis zu sechs Tage wandeln. Das bedeutet mehr Wahlfreiheit und die Chance auf sechs freie Tage für das Hobby, die Familie oder zur Erholung. Es gibt damit fortan drei Optionen:

Entweder komplett das Geld (27,5 Prozent) erhalten, aber dann eben auf zusätzliche freie Tage verzichten.

Oder aus beiden Welten wählen: nämlich 13,75 Prozent Geld plus drei freie Tage.

Oder aber sich für die komplette Umwandlung des Geldes in sechs freie Tage entscheiden.

Die Neuregelung greift ab dem kommenden Jahr. Das heißt, 2023 muss man sich für einen der drei Wege entscheiden und die getroffene Wahl kommt dann 2024 zum Tragen.“

Sven Grammel, Vertrauenskörper-Leiter: „Neben den guten tabellenwirksamen Entgelterhöhungen und Einmalzahlungen freut mich besonders, dass wir den vom Unternehmen angestrebten Abbau der Ausbildungsplätze abwehren konnten. Es bleibt bei 1.400 Ausbildungsplätzen pro Jahr. Denn die Auszubildenen sind unsere Zukunft. Und Dual Studierende erhalten nun 395 Euro als vorgezogene Zahlung für die Semestergebühren“ plus 500 Euro Einmalzahlung als Leistungsorientierte Einmalzahlung pro Jahr. Einen großen Dank an alle, die so engagiert für unsere Forderungen Druck gemacht haben. Mehr als 4.000 Beschäftigte haben in Wolfsburg vor dem Verhandlungshotel gezeigt, dass wir bereit sind, mit den Belegschaften auf die Straße zu gehen, sobald die Friedenspflicht endet. Volkswagen hat eingelenkt und nun ein Angebot präsentiert, über das sich verhandeln ließ.“

Franka Helmerichs, Geschäftsführerin der IG Metall Emden: „Um die Inflation abzufedern haben wir uns erfolgreich für den Gaspreisdeckel und einen Energiekostenzuschuss eingesetzt. Mit dem Tarifabschluss erhalten die Kolleginnen und Kollegen nun im nächsten Februar zusätzlich 2.000 Euro netto und weitere 1.000 Euro netto im Januar 2024. Auszubildene und Dual-Studierende erhalten jeweils die Hälfte (1000 Euro im Februar 2023 und 500 Euro im Januar 2024). In Summe ist das Ergebnis ganz ordentlich. Wir haben eine sofortige Zahlung Anfang 2023, tabellenwirksame Entgelterhöhungen und zusätzliche Leistungen für die Auszubildenden und Studierenden sowie die Fortführung der Altersteilzeit für weitere fünf Jahre. Volkswagen orientiert sich mit seinem Tarifergebnis zum neuen Haustarifvertrag an der Metall- und Elektroindustrie. Und es gibt noch etwas oben drauf!“